Molekulare Diagnostik Die Potenziale der Präzisionsmedizin nutzen
Die Forschung der letzten Jahre hat umfassende Kenntnisse zur Tumorentstehung geliefert, die in neue Therapien eingeflossen sind. So hat der Nachweis ganz bestimmter genomischer Veränderungen etwa bei Leukämie oder bei Lungenkrebs zur Entwicklung zielgerichteter Wirkstoffe geführt, die den Krankheitsverlauf in bisher ungekanntem Maß günstig beeinflussen können. „Die Präzisionsmedizin brachte für viele Patienten gewaltige Verbesserungen. Einst lebensbedrohliche Situationen haben sich nun zu chronischen Erkrankungen gewandelt“, kommentierte Professor Dr. Ryan W. Huey vom MD Anderson Cancer Center in Houston.
Voraussetzung für die personalisierte Therapie ist die molekulare Diagnostik. Mit ihr lassen sich diejenigen Patienten erkennen, die auch tatsächlich von einer der neuartigen zielgerichteten Behandlungen profitieren können. Prof. Huey machte jedoch darauf aufmerksam, dass der Zugang zu den modernen genetischen Testverfahren nicht immer und für jeden Patienten gewährleistet ist. In dieser mangelnden Verfügbarkeit sieht er ein großes Hemmnis, die neuen Möglichkeiten bestmöglich nutzen zu können. Sowohl Patienten als auch dem medizinischen Personal seien die Vorzüge der Präzisionsmedizin vielfach nicht bekannt. Das müsse sich ändern, forderte der Experte.
Zusätzliche Anstrengungen seien erforderlich, um jetzt den therapeutischen Fortschritt zu den Patienten zu bringen, machte Prof. Huey klar. Dazu gehört ihm zufolge auch der leichtere Zugang zu klinischen Studien, deren Ergebnisse letztlich die unverzichtbare Grundlage für neue Therapien sind.
Quelle: Virtuelle Pressekonferenz „Innovations in diagnosing and treating cancer: What are the barriers to access for patients?“ , 11. Mai 2021; Veranstalter: Bayer