Welt-HPV-Tag Vor dem ersten Sex zur Impfung
Mädchen und Jungen entdecken jeden Tag etwas Neues in der Welt. Dazu gehören auch sexuelle Erfahrungen. Doch so schön er ist, beim Sex können leider auch Krankheitserreger übertragen werden. Rund 80 Prozent aller Menschen stecken sich deshalb im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomviren (HPV) an. Das Problem: Die Viren können Gebärmutterhalskrebs verursachen. Je nach HPV-Typ auch Tumoren an Scheide, Schamlippen, Penis, Anus oder Mundhöhle. Zudem sind sie für entstellende Genitalwarzen verantwortlich.
In Deutschland erkranken jährlich etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer neu an solchen HPV-assoziierten Karzinomen. Die häufigste Form aber ist das Zervixkarzinom, pro Jahr sind rund 4.500 Frauen neu davon betroffen, 1.500 von ihnen versterben daran – und das oft schon im mittleren Erwachsenenalter.
Impfung schützt
Eine HPV-Impfung könnte vorbeugen. Sie ist seit 15 Jahren sehr gut erprobt, gut verträglich und bietet einen ausgezeichneten Schutz. In Studien senkte die Impfung das Risiko für die Vorstufen von Gebärmutter- und Analkrebs um über 90 bzw. um 76 Prozent. Ein Gebärmutterhalskrebs kann sie in 63 bis zu 87 Prozent verhindern.
Leider nehmen noch zu wenige Mädchen und Jungen in Deutschland diese Option wahr. Darauf macht die Initiative Vision Zero anlässlich des HPV-Tags am 4. März 2022 aufmerksam. Sie fordert zudem eine bessere Aufklärung beim Arzt über den Nutzen der Impfung und einen einfachen Zugang. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die EU wollen das ändern. Sie streben für das Jahr 2030 eine Impfquote von 90 Prozent bei 9- bis 14-jährigen Mädchen an. Und auch bei Jungen soll die Quote signifikant erhöht werden.
Vor dem „ersten Mal“ impfen
Am wirksamsten ist die Impfung, wenn sie vor dem ersten Sexualkontakt abgeschlossen ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb bereits Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren zwei Impfdosen im Abstand von mindestens fünf Monaten. Wichtig: Versäumte Impfungen können nachgeholt werden, und zwar mit drei Dosen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren.
„Würde die Impfung konsequent in Anspruch genommen, könnten wir diese Erkrankungen (…) vollständig zum Verschwinden bringen“, ist Prof. Dr. Christof von Kalle, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats bei Vision Zero, überzeugt. „Das Ziel der Vision Zero Initiative, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle gegen null zu bringen, lässt sich für diese Krebsarten tatsächlich erreichen.“
Quelle: Pressemitteilung Vision Zero