Supportivmedizin Gesundes Gewebe schützen und Strahlentherapie besser vertragen

Autor: MPL-Redaktion

Beruhigt durch die Behandlung: Noch nie waren Bestrahlungen so punktgenau. © iStock/KatarzynaBialasiewicz

Die Strahlentherapie macht laufend große Fortschritte. Daher profitieren Patienten von immer neuer Technik und es gibt Einiges was sie tun können, um die Therapie besser zu vertragen.

Zu Beginn der Strahlentherapie war das Bestrahlungsfeld ein Rechteck, das den ganzen Tumor abgedeckt hat. Also wurde zum Beispiel um einen eiförmigen Tumor ein Rechteck gebildet. Dieses Rechteck wurde dann gleichmäßig mit der notwendigen Dosis bestrahlt.

Der Nachteil war zum einen, dass meist sehr viel gesundes Gewebe „mit“bestrahlt wurde. Und zum anderen konnte die Eiform im Raum, also die Dicke des Tumors, nicht berücksichtigt werden.

Moderne Bestrahlungen richten sich nach der Dimension des Tumors

Heute können die Bestrahlungsfelder und Bestrahlungsintensität an die dreidimensionale Form des Tumors – in unserem Beispiel das Ei – angepasst werden. Zum einen wird dadurch nur die Form des Tumors als Bestrahlungsfeld definiert und damit gesundes Gewebe geschont. Zum anderen wird die Intensität der Strahlung an die „Dicke“ des Tumors angepasst.

„Dies gelingt uns mithilfe von Filtern und Blenden inzwischen sehr gut“, sagt die Privatdozentin Dr. Antje Fahrig, Chefärztin der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie im Klinikum Bamberg. „Damit erreichen wir eine kürzere Behandlungsdauer und eine geringere Strahlenbelastung des gesunden Gewebes.“ Fachleute nennen diese schonende Behandlung auch Dreidimensionale- oder Konformationsbestrahlung.

Wie moderne Technik hilft

Aktuelle Technik gibt dem Radioonkologen alle Möglichkeiten. Sie ermöglicht präzise und schonende Strahlentherapie. Zur Bestrahlungsplanung werden Tumore bildgebend optimal dargestellt. Basis ist in der Regel eine Computertomographie (CT), die durch zusätzliche Magnetresonsanztomographien (MRT) ergänzt oder mit einer Positronenemissionstomographie (PET) kombiniert werden kann.

Genauigkeit vermindert Nebenwirkungen

Die gefürchteten Nebenwirkungen der Strahlentherapie können mit dieser modernen Vorgehensweise deutlich reduziert oder ganz vermieden werden. Wie zum Beispiel starke Haut- oder Schleimhautentzündungen.

Sie hängen meist davon ab, wo der zu bestrahlende Tumor liegt. Noch präziser und schonender wird die Strahlentherapie dann, wenn die Einstrahlrichtung auf den Tumor variiert wird. Dabei wird die notwendige Strahlendosis für die Zerstörung des Tumors aus unterschiedlichen Richtungen und nacheinander abgegeben. So wird das umliegende Gewebe noch weniger belastet.

Der Eigenbeitrag der Patienten hilft

„Fordernde Bewegung, ausgewogene Ernährung, kombiniert mit wenig Alkoholkonsum sind die besten Voraussetzungen, eine heilende Strahlentherapie gut zu vertragen“, betont Dr. Antje Fahrig. „Luftige Kleidung um das Bestrahlungsfeld herum und milde Hautpflegemittel runden den Beitrag der Patienten ab.“ Die Chefärztin rät darüber hinaus, unbedingt den Arzt zu fragen, was man selbst beitragen kann, dass die Therapie gut gelingt.


Dr. Antje Fahrig, Chefärztin der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie im Klinikum Bamberg © Privat