Schleimhäute Chemotherapie: Nicht den Mund verbrennen!

Autor: Heiko Schwöbel

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Chemotherapien sind darauf ausgerichtet, Zellen anzugreifen, die sich gerade teilen. Weil sich die Zellen vieler Krebsarten sehr rasch und häufig teilen, werden diese Therapien gegen Krebs eingesetzt. Aber nicht nur die Krebszellen teilen sich rasch und häufig, sondern auch die Zellen unserer Schleimhäute.

Unter einigen Chemotherapien werden auch die Schleimhäute in Mund und Rachen geschwächt und damit anfällig für Infektionen und Verletzungen. Mit der richtigen Vorsorge und Achtsamkeit können sie geschützt werden. „Daher empfehlen wir, vor der Therapie die Zähne genau zu untersuchen und gegebenenfalls behandeln zu lassen. Zusätzlich soll eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden“, sagt Prof. Mayer.

„Damit kann die Gefahr einer Zahnfleischentzündung stark vermindert werden.“ Zusätzlich können vor, während und nach der Behandlung antibakterielle Mundspülungen nach jeder Mahlzeit verwendet werden. So kann das Infektionsrisiko nochmals vermindert werden

Acht geben!

Während und nach einer Chemotherapie sollen nur weiche und milde Speisen eingenommen werden. Trockenes Weißbrot zum Beispiel kann durch scharfe Bruchkanten der Kruste die geschwächte Schleimhaut so stark verletzen, dass sich Bakterien oder Pilze einnisten und lästige Infektionen auslösen können.

Weil Reizungen der Schleimhäute vermieden werden sollen, müssen heiße und sehr kalte Speisen gemieden werden. Ebenso sollte auf Nikotin unbedingt und auf Alkohol möglichst verzichtet werden. Treten trotzdem Schmerzen oder Entzündungen auf, sollten Patienten rasch ärztlichen Rat einholen.


Prof. Dr. Dr. Frank Mayer, Praxis für Innere Medizin, Friedrichshafen © privat