Lymphabflussstörung Supportivtherapien: Das Lymphsystem in Gang bringen
Die Zellen in unserem Körper sind ständig von einer Flüssigkeit – der Lymphe – umgeben. Die Lymphe ist das Ver- und Entsorgungssystem der Zellen. Sie versorgt die Zellen mit Nährstoffen und transportiert Abfallstoffe ab. Während die Nährstoffe zum größten Teil über die Blutbahnen angeliefert werden, werden die meisten Abfallstoffe und auch Krankheitserreger über die sogenannten Lymphbahnen abtransportiert und in den Sammelpunkten der Lymphbahnen, den Lymphknoten, abgebaut. Wie die Blutgefäße durchziehen die Lymphbahnen den gesamten Körper.
Was geschieht bei einer Störung?
Müssen Lymphbahnen oder Knoten durch eine Operation entnommen oder durch Bestrahlung zerstört werden, kann es zu Lymphabflussstörungen kommen. Das umliegende Gewebe schwillt dann an, weil die Lymphe nicht mehr gut abfließen kann. Unbehandelt wird das Gewebe fester und beginnt zu schmerzen – letztlich kann die Beweglichkeit von Armen oder Beinen stark eingeschränkt sein. Diese Störungen des Lymphsystems sind tückisch, weil sie häufig erst lange nach der Krebsbehandlung auftreten und nicht immer rasch genug erkannt werden.
Die Behandlung
Das Lymphödem wird meist mit vier therapeutischen Ansätzen angegangen, die ineinandergreifen:
- Die angestaute Flüssigkeit wird mit der sogenannten manuellen Lymphdrainage in gesunde Bereiche hineinmassiert.
- Mit der Kompressionstherapie über Bandagen wird eine erneute Flüssigkeitsablagerung verhindert.
- Gezielte physiotherapeutische Übungen und Trainingseinheiten verbessern die Beweglichkeit und sorgen dafür, dass zum Beispiel die „muskuläre Pumpe“ der Beine wieder in Gang kommt.
- Die Haut der betroffenen Regionen und Gliedmaßen ist meist belastet. Daher werden zusätzliche Hautpflegeprodukte eingesetzt.