Kinderwunsch und Krebs Fruchtbarkeit erhalten
Je nachdem, welche Behandlungsmethoden angewendet werden müssen, geht die natürliche Fruchtbarkeit auch heute noch bei manchen Erkrankungen verloren. Ist dies zu befürchten, stehen den allermeisten Männern und Frauen Maßnahmen zur Verfügung, die Fruchtbarkeit trotzdem zu erhalten und den Nachwuchs aktiv, nach entsprechenden Wartezeiten, zu planen.
Einfach und etabliert
Bei Männern ist das Verfahren vergleichsweise einfach und bewährt. Vor der Krebstherapie werden Spermien gewonnen und tiefgefroren. In manchen Fällen können keine Spermien per Samenerguss gewonnen werden. Dann wird in einer kleinen Operation Hodengewebe entnommen und tiefgefroren. Zur Befruchtung werden in diesem Gewebe enthaltene Spermien entnommen und in die Eizellen der Partnerin injiziert.
Mithilfe dieser künstlichen Befruchtung kann die Partnerin dann schwanger werden und das Kind normal austragen. Die Kosten für diese Behandlungen werden von den Krankenkassen jedoch in aller Regel nicht übernommen.
Die Fortschritte nutzen
In der Zwischenzeit kann auch bei Frauen die Fruchtbarkeit prinzipiell erhalten bleiben. Allerdings sind die Verfahren aufwendiger, benötigen mehr Zeit und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schwangerschaft gelingt, ist geringer. Im ersten Schritt werden die Eierstöcke durch Hormone dazu angeregt, mehrere statt der üblicherweise nur einzelnen Eizellen zu produzieren. Dann werden 10 bis 20 Eizellen entnommen, mit dem Samen befruchtet und – noch vor der Verschmelzung der Erbinformationen von Mann und Frau – tiefgefroren.
Später können diese Zellen dann für eine Schwangerschaft in die Gebärmutter eingebracht werden. Auch unbefruchtete Eizellen können mit Kälte prinzipiell konserviert werden. Da unbefruchtete Eizellen empfindlicher als befruchtete Eizellen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, daraus eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erzeugen, geringer.
Ärzte und Wissenschaftler sind auf der Suche nach weiteren Methoden, die Fruchtbarkeit zu erhalten. Welche Methode im Einzelfall angewendet wird, sollte mit dem Arzt besprochen werden.