Schlafstörungen Was hilft beim Einschlafen?

Autor: Sabine Meier, Bianca Lorenz

Grundsätzlich gelten für Krebspatient:innen dieselben Schlafempfehlungen wie für Gesunde. © colnihko ‒ stock.adobe.com

Rund zwei Drittel aller Krebspatient:innen leiden unter Schlafstörungen infolge von Krankheit und Therapie. Nachts wälzen sie sich oft stundenlang, ohne Ruhe zu finden. Tagsüber fühlen sie sich dann erschöpft und müde. Welche Störungen kennt die Medizin? Und wie kann man sie behandeln?

Schlaf ist wie eine kleine Kur für Körper und Geist. Während wir im Reich der Träume sind, regenerieren sich Zellen, Organe und Immunsystem. Das Gehirn verarbeitet psychisch Belastendes. Deshalb ist ausreichender und erholsamer Schlaf so wichtig. Einmal mehr für Menschen, die gesundheitlich bereits angeschlagen sind.  

Doch nicht jede durchwachte Nacht gilt gleich als behandlungsbedürftige Schlafstörung. Erst wenn man mehr als dreimal pro Woche über einen Monat hinweg Einschlafschwierigkeiten hat, immer wieder wach liegt oder zu früh die Augen öffnet, sprechen die Ärzt:innen vom „Insomnie-Syndrom“. 

Erschöpfung, Unruhe und Stress

Ebenfalls häufig bei Krebspatient:innen ist das als „Fatigue“ bekannte Erschöpfungssyndrom. Es ist eine Nebenwirkung der Chemotherapie. 

Auch ein Restless-Legs-Syndrom, ein überstarker Bewegungsdrang der Beine in Ruhephasen, kann als Nebenwirkung einer Krebstherapie auftreten. Nicht zuletzt leiden nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft 70 Prozent der Krebspatient:innen unter schlafbezogenen und belastenden Atemstörungen. Atemnot, Husten und Schnarchen. 

Sie sind aber auch durch Schmerzen, Bluthochdruck, Hormonstörungen oder die medikamentöse Therapie hohem Stress ausgesetzt: Angst um die Gesundheit oder die Versorgung der Familie kommen dazu und können zu Depressionen führen.

Besser in den Schlaf finden

Grundsätzlich gelten für Krebspatient:innen dieselben Schlafempfehlungen wie für Gesunde. Wichtig ist darüber hinaus eine entspannte Einstellung zum Schlaf. Sich aufgrund einer nicht erholsamen Nacht Sorgen zu machen, dass man dauerhaft unter Schlafstörungen leidet, bringt nur weitere schlaflose Nächte. 

Wenn das nicht gelingt, können für einen begrenzten Zeitraum leichte Schlafmittel wie Melatonin-Sprays helfen, den Teufelskreis zu durchbrechen.
Auch eine Akupunktur oder eine Lichttherapie haben in Studien gute Erfolge erzielt. Damit Schlafstörungen nicht chronisch werden, sollten Patient:innen schnell gegensteuern und mit ihrem behandelnden Arzt bzw. ihrer Ärztin darüber sprechen.