Überschätzter Bluthusten: Lungenkrebs präsentiert sich anders als früher

Autor: Michael Brendler

Auch ein Husten ohne Blut kann auf ein Lungenkarzinom hindeuten. © iStock/ilkercelik

Blutiger Husten gilt als Kardinalkennzeichen des Lungenkarzinoms. Doch ein Blick in die Praxis offenbart: Im Anfangsstadium der Erkrankung kommt es nur selten zur Hämoptyse. Viel häufiger zeigt sich der Krebs durch nicht-blutigen Husten und Atemnot.

13,3 % beträgt nach der Diagnose eines Lungenkarzinoms die Wahrscheinlichkeit, die nächsten fünf Jahre zu überleben. Umso wichtiger ist die frühe Diagnose, schreiben Sarah­ Chowienczyk­ von der Universität Exeter und Kollegen. Sie haben auf Basis von Patientendaten britischer Allgemeinärzte und Krebsregistern analysiert, mit welchen Indexsymptomen sich die Patienten beim Hausarzt vorstellen. Und ob sich diese in den letzten zwei Jahrzehnten verändert haben.

Husten und Atemnot in den Fokus rücken

Hämoptyse führte nur 6 % der Lungenkrebspatienten im Jahr 2000 in die Praxen. Bis 2017 sank der Anteil dieser Patienten auf 2 %. Dennoch wird blutiger Husten in den Lehrbüchern immer noch als…