Interview Prof. Dr. Rita Schmutzler über die Beratungsarbeit zum familiären Brustkrebs

Autor: Lara Sommer/Dr. Judith Besseling

Prof. Dr. Rita Schmutzler spricht in einem Interview über neue Optionen der individuellen Risiko­kalkulation und die Herausforderungen der genetischen Beratung. © sdecoret – stock.adobe.com

In Deutschland gibt es 23 universitäre Zentren für familiären Brust- und Eierstockkrebs. Prof. Dr. Rita Schmutzler vom Zentrum der Uniklinik Köln koordiniert diesen Verbund. Sie sprach mit uns über die neuen Möglichkeiten einer individuellen Risiko­kalkulation und die Herausforderungen in der genetischen Beratung.

Hat sich in den letzten Jahren etwas am Risikobewusstsein Ihrer Patient:innen gewandelt? Sieht man einen Trend, dass genetische Beratung häufiger in Anspruch genommen wird?

Prof. Dr. Rita Schmutzler: Die Anzahl der Ratsuchenden, die über ihr Risiko informiert werden wollen, ist deutlich in die Höhe gegangen. Man gewinnt den Eindruck, dass sich die Menschen mehr als früher mit Gesundheitsrisiken beschäftigen, was hoffentlich auch das Bewusstsein für präventive Maßnahmen schärft.  

Welche neuen Indikatoren sind in den letzten Jahren zu den klassischen Risikogenen für Brust- und/oder Eierstockkrebs dazugekommen?

Prof. Schmutzler: Wir wissen immer mehr über die genetischen Hintergründe. Bei…