Expertenwissen zur fortgeschrittenen systemischen Mastozytose
Etwa jede Woche wird in Deutschland ein Mensch mit einer fortgeschrittenen systemischen Mastozytose neu diagnostiziert. „Systemisch“ bedeutet in der Sprache der Mediziner, dass dabei große Teile des Organ-Systems in Mitleidenschaft gezogen sein können.
Viele Beschwerden – lange Odyssee
Hinter den Betroffenen liegt oft eine jahrelange Odyssee mit unzähligen Arztbesuchen und noch mehr Irrwegen. Viele der Erkrankten zweifeln irgendwann an sich selbst und fühlen sich weder verstanden noch ernst genommen. Dabei sind ihre Beschwerden genauso vielfältig wie belastend: Hautausschläge, Juckreiz, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, vergrößerte Organe wie Leber oder Milz, selbst Depressionen und Blutbildveränderungen treten auf. Ein regelrechter „Flickenteppich“ vermeintlich unzusammenhängender Symptomen. Eine echte Herausforderung. Doch welcher Arzt ist darauf vorbereitet?
Experten fordern: daran denken!
Gerade erst wurde auf dem DGHO-Kongress in Berlin die erste Untersuchung zur Häufigkeit der Erkrankung in Deutschland vorgestellt. Deren Autoren rufen dazu auf, bei unklaren Beschwerden noch genauer hinzusehen. Die Herausforderung besteht darin, an diese seltene Erkrankung im Alltag auch zu denken. Doch das gelingt leider nicht immer.
Mehr Wissen – bessere Chancen
Daher braucht es Netzwerke und verständliche, verlässliche Informationen für die Betroffenen. Der erste Teil einer kleinen Videoreihe bildet die Grundlage für ein besseres Verständnis der fortgeschrittenen systemischen Mastozytose. Professor Dr. med. Andreas Reiter, Exzellenzzentrum für myeloproliferative Neoplasien (MPN) in Mannheim, ist einer der führenden Experten und erläutert, was hinter der Erkrankung steckt, welche Rolle die Mastzellen dabei spielen und welche Varianten der Erkrankung es gibt.